Durch LNG (liquefied natural gas) als alternativem Kraftstoff werden für den schweren Lkw-Verkehr sowohl Verbesserungen in der Klima- und Umweltbilanz als auch wirtschaftliche Vorteile erreicht. Das auf fast vier Jahre angelegte INTERREG-Projekt LNG Pilots beschäftigt sich mit diesem Thema für das Grenzgebiet zwischen den Niederlanden und Deutschland (Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen). Die 36 Projektteilnehmer haben nun bei den Gastgebern „Logistik Achse“ und „Volkswagen Werk Emden“ am 16. November in einer halbtägigen Veranstaltung mit Interessierten aus der Region über aktuelle Entwicklungen und zukünftige Möglichkeiten diskutiert.
Nach der Begrüßung durch Ulfert Stier, Leiter Logistik und Planung der Volkswagen AG Emden und dem Geschäftsführer der Emsachse, Dr. Dirk Luerssen, wurden die aktuellen Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete des grenzüberschreitenden Projektes dargestellt, hier vor allem
• Analysen für eine LNG- Infrastruktur für schwere Lkw, Binnenschiffe und industrielle Anwendungen in Häfen wie im Hinterland
• Logistikkonzepte für Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und die Niederlande
• Wirtschaftliche Betrachtungen zu Markt und Potenzial und
• technische Innovationen im Bereich Tanks und Tanktechnik.
Nach der Pause informierte Jörn Fresemann von Volkswagen in einer Keynote über „Volkswagens Strategie für alternative Kraftstoffe mit Schwerpunkt Gasantriebe“. Anschließend stellte er sich zusammen mit Stefan Ziegert (Scania Deutschland) und Herbert Boender(Rolande NL) den Fragen des Publikums auf einem moderierten Podium.
LNG stellt nicht nur eine klima- und umweltfreundliche Alternative dar, mittelfristig kann der günstigste Kraftstoff unter den Alternativen auch wirtschaftlich betrieben werden, wie die BTO Management Consulting GmbH berichtete. Zudem können technische Innovationen einen weiteren Schub für die Entwicklung von LNG als alternativen Kraftstoff im Schwerlastverkehr liefern. Remco Hoogma stellte z.B. einen Entwurf für ein innovatives Tankdesign der Firma Kryolite vor, mit dem das Tankvolumen bis zu 25% erweitert werden kann. Die Produktion eines Prototyps soll noch während der Projektlaufzeit erfolgen. Damit könnten LNG-LKWs Ihre Reichweite zukünftig um bis zu 25% steigern.
Insgesamt diskutierten knapp 90 Teilnehmer während der gesamten Veranstaltung lebhaft untereinander sowie mit den Referenten und machten sie damit einem erfolgreichen Auftakt einer Workshop-Reihe für die Grenzregion zwischen Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden. Der nächste Workshop mit dem Themenschwerpunkt Bio-LNG ist bereits für den 14.12.2017 in Almelo geplant.