Heutzutage ist der Gütertransport größtenteils abhängig von fossilen Kraftstoffen. Durch das Wachstum im Güterverkehr in den kommenden Jahren, wird die CO2-Belastung erwartungsgemäß drastisch zunehmen. Feinstaub, Schwefel und Stickstoffdioxide belasten Luft, Boden und Wasser und in der Folge auch den Menschen. Vor allem in dicht besiedelten Gebieten verursachen die Schadstoffe gesundheitliche Probleme. Beim Einsatz von LNG (Liquefied Natural Gas) als alternativem Kraftstoff in der Binnenschifffahrt und für den Schwerlastverkehr fallen keinerlei Feinstaub- und Schwefeldioxid-Emissionen mehr an, eine Verminderung von 80-90% an Stickstoffoxiden, sowie eine Einsparung von 10-20% bei den CO2-Belastungen sind möglich. Der Gebrauch von Bio-LNG würde darüber hinaus zu einer weiteren erheblichen CO2-Reduzierung führen.
LNG PILOTS steht für 'Liquefied Natural Gas: Projekt für die Entwicklung von innovativen Lösungen für die Transport und Industriesektoren'. Das Projekt wird von einem Konsortium aus 36 Partnern aus Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und den Niederlanden durchgeführt. Es wurde entwickelt, um die Einführung von LNG als alternativen Treibstoff im grenzüberschreitenden Güterverkehr voranzutreiben.
Niederländische und nordrhein-westfälische Partner haben in einem ersten grenzüberschreitenden INTERREG IV A-Projekt "LNG an Rhein und Waal" die Potentiale für Anwendungen von LNG im Schwerlastverkehr und in der Schifffahrt untersucht. Erste Ergebnisse zeigen einen Infrastrukturbedarf in den Grenzregionen von NRW und den Niederlanden. Die Einführung und der Infrastrukturausbau von LNG ist ein wichtiger Hebel, um die Voraussetzungen für eine klima- und umweltfreundliche Nutzung der Häfen entlang des Rheins zu schaffen. Dies kann nur in internationalen, grenzüberschreitenden Projekten vorangetrieben werden, insbesondere mit den Niederlanden.
Ziel des Projektes ist es, die Einführung von LNG im Gütertransport in der deutsch-niederländischen Grenzregion voranzutreiben. Während der Projektlaufzeit sollen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Cluster Analysen für eine trimodale Infrastruktur (Schwerlasttransporte, Binnenschifffahrt und industrielle Anwendungen) in Häfen und Betriebsumgebungen durchführen. Des Weiteren werden Logistikkonzepte und technische Innovationen für Tankstellen und für die Lagerung von LNG untersucht und ausgearbeitet. Nicht zuletzt werden die Möglichkeiten für die Produktion und den Absatz von Bio-LNG auf beiden Seiten der Grenze untersucht und neue Wirtschaftlichkeitsmodelle entwickelt.
"New Energy Coalition" ist der federführende Partner des LNG-Pilots Projektes. Neben N.E.C. gibt es noch 35 weitere Partner, davon 25 KMUs, welche sich gemeinsam für das Erreichen der gesetzten Ziele einsetzen. Die Struktur dieses Projektes besteht aus insgesamt elf Arbeitspaketen. 70% des Budgets wird für die technische Entwicklung im Bereich der LNG Infrastruktur aufgewendet.
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Das INTERREG VA-Projekt wurde im September 2016 bewilligt. Das Projekt umfasst ein Volumen von circa 6,7 Millionen Euro und hat eine Laufzeit bis Mitte 2019.
INTEREGG ist ein europäisches Förderprogramm, das Unternehmen, Forschern und Behörden die Möglichkeit bietet, international in nachhaltigen Projekten zusammenzuarbeiten.
23.08.2018 Bio-LNG im Verkehrssektor / Status Quo, Chancen und Herausforderungen / Werlte